Sonntag, 16. September 2012


Viva México!!

Viva la revolución!! Tag der Unabhängigkeit in Mexiko!

la casa
Nach dem wir in Huandacareo gut angekommen sind und der Schule vorgestellt wurden ging es zu unserer Gastfamilie. Die besteht aus den beiden Eltern (beides Ärzte) und 2 Söhnen und einer Tochter. Der älteste Sohn studiert Medizin in Morelia, der andere Sohn ist auf meiner Schule (Highschool) und die Tochter ist auf der Segundaria und wird nächstes Jahr auch auf die Highschool kommen. Die Familie ist super nett und für mexikanische Verhältnisse verdammt reich. Mehrere Autos, ein riesiges Haus und zwei Hausangestellte die im Grunde alles machen sind einfach sehr ungewöhnlich. Ich habe sogar einen Internetzugang hier im Haus, den ich auch gerade fleißig benutze. Das Essen ist auch sehr lecker, man muss halt nur aufpassen, dass man nicht zu viel Salsa nimmt. Mehr dazu kann man in der Rundmail lesen, ich will mich ja nicht immer wiederholen.

Beamer im Zimmer
So wie es jetzt aussieht, werde ich mit Aaron, meinem Mitfreiwilligen erst einmal zusammen hier wohnen und in die mexikanische Kultur eintauchen. Praktischerweise steht in unserm Zimmer ein Beamer auf dem wir gleiche einen mexikanischen Film geguckt haben. Der war zwar ziemlich brutal und hat, wie vielleicht die meisten schon geahnt haben, von Drogen, Mafia, Händen abschlagen und Schießerein.

Pausenhof mit einer kleinen Bude
In der Schule arbeiten Aaron und ich aber nur in unserer AG zusammen. In der werden wir die deutsche Kultur präsentieren und ein wenig vorstellen. Im normalen Schulalltag wird Aaron als Lehrer für Deutsch und Englisch eingesetzt, ich arbeite erst einmal in der Verwaltung, aber so richtig ist mir noch nicht klar was ich machen soll (Mittwoch geht es los). Nach 6 Monaten tauschen wir dann.

Die Schule
die Fahnenträger
Uns wurde dann sogar die große Ehre zuteil, bei der Prozession am Unabhängigkeitstag, wo alle Schüler in Uniform, mit Trommeln, Fahnen und Fanfaren durch das Dorf marschieren, die Fahne unserer Schule zu tragen und das  in der ersten Reihe. Alle Schüler natürlich im Gleichschritt und sehr militärisch aufgemacht. Auf dem Platz in der Ortsmitte wurden dann überschwänglich Reden über Mexiko gehalten und die Nationalhymne gesungen. Außerdem durfte eine kleine Gruppe von 6 Schülern die mexikanische Fahne des Rathauses übergeben (natürlich im Gleichschritt mit laut gebrüllten unverständlichen Kommandos). Polizei war natürlich auch präsent und hatte sogar eine kleine Delegation, die mit ihren Maschinengewehren vor den Schülern hermarschierten während alles in Konfetti getaucht wurde (die verdammten mexikanischen Blagen  werfen dir mit Erfolg in den Mund, Augen und Ohren, also aufpassen wenn man mal in so einen Umzug reinrutscht!)

unser Mentor mit dem Trommlerkorps
Am Tag vorher gab es auch schon eine große Feier, anscheinend feiern die Mexikaner immer in den Unabhängigkeitstag herein. Das fand auch wieder auf dem Dorfplatz  statt, sogar auf 2 Bühnen. Auf der einen war die ganze Zeit eine Band, auf der anderen wurden Reden gehalten, Fahnen geschwenkt, Polizisten marschierten und eine Schönheitskönigin des Dorfes wurde gewählt (nennt sich Miss Libertad). Zwischen den beiden Bühnen war ein Gerüst aus Bambus aufgebaut (die Bühnen waren nur 30-40 m voneinander entfernt), wo dann nach den ganzen Reden ein Feuerwerk gezündet wurde. Das War so gedacht, dass sich die Räder, die an den Seiten befestigt waren, 
ein Bild im Haus der Großeltern
durch die Schubkraft der Raketen drehen und die Bunten Lichter dann Sterne, Kreise und Spektakel ergeben. Die ganze Menge war in Rauch und Qualm gehüllt und die Funken flogen nur so. Ein paar wagemutige hatten sich sogar direkt an das Gerüst gewagt und rannten wie Wild mit Fahnen um das Gerüst herum. Teilweise waren die Funken so groß, dass sie sich mit den Fahnen schützen mussten. Das dann teilweise das Gerüst anfing zu brennen schien auch niemand zu stören. Ein Mann war die ganze Zeit damit beschäftigt die kleinen Flammen mit einem Stock auszuschlagen, während sein Kollege fleißig weitere zündete. Als sich dann ein Rad löste und in die Menge flog, stob die Menge dann doch ein wenig zurück, ließ sich aber nicht beirren und feierte ausgelassen weiter. Man kann sich das ein wenig so vorstellen, wie die kleinen Helikopter, die man an Sylvester kaufen kann und die sich dann leuchtend und kreischend in die Luft drehen…nur halt einen halben Meter groß. Wenn ich daran denke, was in Deutschland los gewesen wäre, wenn so etwas passiert wäre, mit so wenig Sicherheitsvorkehrungen, da wäre garantiert der Bürgermeister gefeuert worden, aber die Mexikaner sind halt lockerer. Nicht einmal das aufziehende Gewitter und dem folgenden Platzregen konnte die Band und einige hart gesottene vom feiern und tanzen abhalten. Mir wurde es dann aber zu kalt und nass.







Viva México!

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