Montag, 3. Dezember 2012


Vergangene Woche fanden wir uns alle in Morelia ein, um ein für alle Mal zu klären, wie es jetzt weiter geht. Fleißige Leser haben schon von dem bevorstehenden Wechsel mitbekommen. Für alle die es vergessen haben hier noch einmal grob zusammengefasst:
Cuitzeo
Vor einigen Wochen erreichte unsere Organisationen eine Mail vom Auswärtigen Amt, dass Michoacán und vor allem die Dörfer viel zu gefährlich für Freiwillige sei und deshalb die Standorte gewechselt werden müssten. Letzte Woche kamen dann die Mentoren aus Deutschland und die Mentoren aus Mexico zu einem Partnerdialogtreffen zusammen, wo ein Vertreter der deutschen Botschaft auch anwesend war (immerhin 90 Minuten von dem 5 Tage langen Treffen).

"Vorgarten"
Dabei rausgekommen, dass ich in die CECYTEM-Schule nach Morelia versetzt werde, aber immer eine halbe Woche in der Universidad Latina de America arbeiten darf. Warum genau jetzt Michoacán so gefährlich geworden sei, wurde auch vom Botschafter nicht begründet. Es hat eher den Anschein gemacht, als wüsste er überhaupt nicht richtig Bescheid über unser Programm. Wahrscheinlich wollte der Botschafter auf Nummer sicher gehen und uns alle zusammen auf einem Platz haben, falls etwas passiert, sodass er uns schnell ausfliegen kann. Ein weiterer Grund ist der politische Konflikt zwischen dem AA und dem BMZ (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung), da das Weltwärts-Programm nie so richtig vom AA genehmigt wurde und alleine vom BMZ durchgebracht wurde. Alles in allem ist dieser Wechsel ziemlich unbegründet und doof, vor allem für uns Freiwillige und wir hoffen, dass so etwas nicht noch einmal passiert.
Der große Innenhof

Dieses Wochenende waren wir in Cuitzeo die Ruinen besuchen, welche sogar größer als die von Huandacareo waren. Allerdings war ziemlich viel restauriert. Danach schauten wir uns noch das historische Zentrum Cuitzeos an, was ziemlich groß dafür war, dass Cuitzeo auch nur ca. 10.000 Einwohner hat. Am schönsten war das noch sehr gut erhaltene Kloster, wo bis ins 19. Jahrhundert bis zu 35 Mönche gewohnt haben. Für uns als Schüler (ja, da niemand deutsch spricht, kann ich überall meinen alten Schülerausweis benutzen) war Eintritt frei und weil wir ja extra aus Deutschland hier her gereist sind wurden wir auch noch ein wenig herumgeführt und durften in den eigentlich gesperrten und interessantesten Teil des Klosters. Viele kleine Kammern und dunkle Gänge gab es zu besichtigen und ein ziemlich alte Orgel (made in Germany). Am Spannendsten war ein kleiner Gang, der ziemlich hoch seitlich über dem Altar endete. Der war dazu gedacht, dass auch kranke oder ganz alte Mönche an der Messe teilnehmen oder sie zumindest sehen konnten.
ein kleiner Innenhof mit Kreuz
 Man konnte sich mit ein wenig Phantasie ziemlich gut in die Zeit versetzen. Wie man als Abt auf der Galerie steht und in den Innenhof blickt, wo Mönche umher eilen, ein paar Conquistadoren gelassen an den Säulen stehen und ein paar Hühner um die Ecke flitzen. Allerdings hätte man auch in manchen Innenhöfen denken können, man befindet sich an einem heißen Sommertag in Deutschland. Spätestens der frisch gepresste Saft (ich hatte Ananas/Kokos) und die hupenden Colectivos (kleinbusse) halten uns dann wieder in die Gegenwart zurück. Nachmittags waren wir dann von der Familie unseres Gastvaters der ersten Familie (wir sind mittlerweile wieder zurück gewechselt, da die Mutter unseres zweiten Gastvaters, in dessen Haus wir gewohnt haben, wieder zurück in ihr Haus will und wir deshalb weichen mussten. Ist aber nicht wichtig, da wir ja eh bald nach Morelia wechseln.) zum Essen eingeladen. Es gab kleine gebrutzelte Vögelchen von der Größe einer Amsel in Mole und dazu Reis. Es war nicht so viel Fleisch dran und hat auch nicht so mega gut geschmeckt. Den ersten Advent würdigte hier nebenbei niemand groß.
Galerie



ein Vögelchen














Am Dienstag geht es dann aufs Mid-Term Seminar von Vive México, wo noch einmal eine ganze Woche über all unsere Themen gesprochen wird und vor allem reichlich über jede Kleinigkeit diskutiert wird. Das wird spaßig…nicht.

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