|
Schwimmbad |
Nachdem aufregenden Wochenende in Uruapan, nahm eine normale
Woche ihren Lauf, in der wir uns langsam an das Haus gewöhnen konnten. Als
Ausgleich für diese doch recht normale Woche, kamen am Wochenende Marius und
Lou zu Besuch. Den beiden mussten wir natürlich unser Dorf zeigen. Wir waren im
Schwimmbad, Carnitas essen und in der archeologischen Zone unseres Dorfes.
|
Die Ruinen |
|
Sonnenuntergang |
Die war größer als ich gedacht habe und ziemlich
interessant. Da wir die einzigen Besucher waren, konnte uns die Dame im
„Museum“ recht ausführlich alles zu den Ruinen erzählen. Grob zusammengefasst
gehörte die Ruine zu den Purépecha, die sich aus mehreren Städten in der Gegend
zusammen setzten. Dieser Bund wurde vor allem aufgrund der Bedrohung durch die
Azteken geschlossen. Generell werden wohl die Seen und die Quellen die
Hauptgründe für die Ansiedlung gewesen sein. Manche glauben auch, dass eine
Handelsstraße existiert hat und deshalb die Stützpunkte gebaut wurden. Die
Ruine an sich hatte alles, was eine Ruine braucht. Sportplatz, Opferalter und
Gräber. Zwar alles ein wenig kleiner, als vielleicht andere, aber trotzdem.
Vielleicht wundern sich ein paar Aufmerksame und Gelehrte, da die Tarasken
eigentlich die vorherrschende Kultur in Michoacán waren. Purépecha und Tarasken
sind nur zwei unterschiedliche Bezeichnungen des gleichen Stammes. Allerdings
wird hier der Ausdruck Purépecha präferiert, und Taraske in manchen Kreisen
sogar als Beleidigung angesehen, weil Purépecha der ursprüngliche Ausdruck war
und Taraske von den Spaniern eingeführt wurde. Man kann sich also streiten
welcher nun der richtige Ausdruck ist, Tatsache ist, dass hier alle Purépecha
sind, und keine Tarasken.
|
Wir |
Abschluss des Wochenendes war eine kleine Wanderung in die
Berge, von wo wir unser Dorf überblicken und die Natur genießen konnten.
|
Monarcas Morelia vs. Atlas Guadalajara |
Die darauf folgende Woche war ziemlich spannend. Los ging es
am Dienstag, wo ich mit meinen Mentor und ein paar Lehrern im Fußballstadion
war. Monarcas Morelia gegen Atlas Guadalajara. Morelia gewann 2:0. Allerdings
war das Stadion ziemlich klein und nur wenig Leute da (also nichts im Vergleich
zu Hannover). Wir sind irgendwann um 1 Uhr nachts nach Hause gekommen, dementsprechend
war ich ziemlich müde am nächsten Morgen.
Es gab aber kein Erbarmen, sondern Aaron und ich mussten
direkt nach der Schule auf eine Geburtstagsfeier von einem Mitarbeiter der
Schule. Da haben wir bis 10 Uhr abends Bier getrunken und Enchiladas gegessen.
Am Wochenende haben wir es dann etwas ruhiger angehen
lassen. Am Samstag sind wir nach Morelia gefahren um ein paar Sachen zu
erledigen und vor allem, um am Montag unsere Visas abzuholen. Das Highlight war
aber eindeutig der Besuch des Schwanenseeballets. Aufgeführt vom russischen
Staatsballet im Teatro Morelos. Das Theater war zwar ziemlich klein und es gab
auch kein Orchester, aber das Ballet war doch schön anzusehen, vor allem da es
nur 15 Euro gekostet hat. Am Dienstag begann dann wieder ganz normal die
Schule.
|
Süßigkeiten |
Mittwoch hatten wir glücklicherweise aber keinen Unterricht,
da sich die Schule auf dem Dorfplatz präsentiert hat um neue Schüler zu werben.
Am Donnerstag war ebenfalls kein Unterricht, da die Schüler ihre Altäre für den
Tag der Toten vorbereiten sollten.
|
Friedhof |
|
ein Mädchen als Catrina verkleidet |
|
Catrina-Figuren |
Kommen wir zum Dia de los Muertos. Den haben Aaron und ich
bei Helena, einer Mitfreiwilligen in Tzintzuntzan verbracht, der ehemalige
Hauptstadt der Purépecha. Die ganze Nacht war überall was los. Ganz viele
Stände, die Kunsthandwerk verkauft haben, Alkohol, Süßigkeiten und noch viel
anderes. Theaterstücke und traditionelle Tänze wurden aufgeführt. Bands traten
auf und der Alkohol floss in Strömen. Doch am schönsten war der Friedhof. Alle
Gräber waren kunstvoll geschmückt und es herrschte ein Betrieb wie an einem verkaufsoffenen
Sonntag bei H&M. Überall waren Kerzen und ganz viele Leute, die in Decken
gehüllt an den Gräbern saßen. Auf den Gräbern stand Weihrauch, das
Lieblingsessen der gestorbenen und viele Orangene Blumen. Die Leute hatten ihr
Lagerfeuer angezündet (auf dem Friedhof) und kochten ihre Suppe oder ihren Tee.
Man hätte sich am liebsten in einen Klappstuhl gesetzt, sich mit Decken
eingehüllt und einen Tee mitgetrunken. Wirklich eine sehr schöne Tradition.
Irgendwann um 3 sind wir dann langsam zum Haus zurück gelaufen und haben ein
wenig geschlafen.
|
Eine noch nich fertige Figur |
Am Freitag sind wir schließlich über Patzcuaro nach Morelia
gefahren. Allerding nicht im uns den Alljährlich Markt in Patzcuaro
anzuschauen, auf dem Kunsthandwerk aus dem ganzen Land dargestellt wird. Dort hatte auch der Gastvater von Helena einen Stand. Der ist nämlich der letzte schaffende Künstler, der skulpturen aus Maisholz macht. Dabei wird die Mitte eines Maiskolbens getrocknet und mit ganz vielen anderen zusammen gebunden und gepresst. Dann schnitzt er daraus Figuren und malt diese an. Am Ende kann man nicht mehr erkenne, dass es Holz bzw. Mais war. Weil er der einzige Künstler auf der Welt ist, der solche Skulpturen noch macht, wird er auch ständig interviewt.
|
Mörder!!!! |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.