Samstag, 3. November 2012


Schwimmbad
Nachdem aufregenden Wochenende in Uruapan, nahm eine normale Woche ihren Lauf, in der wir uns langsam an das Haus gewöhnen konnten. Als Ausgleich für diese doch recht normale Woche, kamen am Wochenende Marius und Lou zu Besuch. Den beiden mussten wir natürlich unser Dorf zeigen. Wir waren im Schwimmbad, Carnitas essen und in der archeologischen Zone unseres Dorfes.

Die Ruinen
Sonnenuntergang
Die war größer als ich gedacht habe und ziemlich interessant. Da wir die einzigen Besucher waren, konnte uns die Dame im „Museum“ recht ausführlich alles zu den Ruinen erzählen. Grob zusammengefasst gehörte die Ruine zu den Purépecha, die sich aus mehreren Städten in der Gegend zusammen setzten. Dieser Bund wurde vor allem aufgrund der Bedrohung durch die Azteken geschlossen. Generell werden wohl die Seen und die Quellen die Hauptgründe für die Ansiedlung gewesen sein. Manche glauben auch, dass eine Handelsstraße existiert hat und deshalb die Stützpunkte gebaut wurden. Die Ruine an sich hatte alles, was eine Ruine braucht. Sportplatz, Opferalter und Gräber. Zwar alles ein wenig kleiner, als vielleicht andere, aber trotzdem. Vielleicht wundern sich ein paar Aufmerksame und Gelehrte, da die Tarasken eigentlich die vorherrschende Kultur in Michoacán waren. Purépecha und Tarasken sind nur zwei unterschiedliche Bezeichnungen des gleichen Stammes. Allerdings wird hier der Ausdruck Purépecha präferiert, und Taraske in manchen Kreisen sogar als Beleidigung angesehen, weil Purépecha der ursprüngliche Ausdruck war und Taraske von den Spaniern eingeführt wurde. Man kann sich also streiten welcher nun der richtige Ausdruck ist, Tatsache ist, dass hier alle Purépecha sind, und keine Tarasken.
Wir

Abschluss des Wochenendes war eine kleine Wanderung in die Berge, von wo wir unser Dorf überblicken und die Natur genießen konnten.

Monarcas Morelia vs. Atlas Guadalajara
Die darauf folgende Woche war ziemlich spannend. Los ging es am Dienstag, wo ich mit meinen Mentor und ein paar Lehrern im Fußballstadion war. Monarcas Morelia gegen Atlas Guadalajara. Morelia gewann 2:0. Allerdings war das Stadion ziemlich klein und nur wenig Leute da (also nichts im Vergleich zu Hannover). Wir sind irgendwann um 1 Uhr nachts nach Hause gekommen, dementsprechend war ich ziemlich müde am nächsten Morgen.

Es gab aber kein Erbarmen, sondern Aaron und ich mussten direkt nach der Schule auf eine Geburtstagsfeier von einem Mitarbeiter der Schule. Da haben wir bis 10 Uhr abends Bier getrunken und Enchiladas gegessen.
Am Wochenende haben wir es dann etwas ruhiger angehen lassen. Am Samstag sind wir nach Morelia gefahren um ein paar Sachen zu erledigen und vor allem, um am Montag unsere Visas abzuholen. Das Highlight war aber eindeutig der Besuch des Schwanenseeballets. Aufgeführt vom russischen Staatsballet im Teatro Morelos. Das Theater war zwar ziemlich klein und es gab auch kein Orchester, aber das Ballet war doch schön anzusehen, vor allem da es nur 15 Euro gekostet hat. Am Dienstag begann dann wieder ganz normal die Schule.

Süßigkeiten
Mittwoch hatten wir glücklicherweise aber keinen Unterricht, da sich die Schule auf dem Dorfplatz präsentiert hat um neue Schüler zu werben. Am Donnerstag war ebenfalls kein Unterricht, da die Schüler ihre Altäre für den Tag der Toten vorbereiten sollten.
Friedhof

ein Mädchen als Catrina verkleidet
Catrina-Figuren
Kommen wir zum Dia de los Muertos. Den haben Aaron und ich bei Helena, einer Mitfreiwilligen in Tzintzuntzan verbracht, der ehemalige Hauptstadt der Purépecha. Die ganze Nacht war überall was los. Ganz viele Stände, die Kunsthandwerk verkauft haben, Alkohol, Süßigkeiten und noch viel anderes. Theaterstücke und traditionelle Tänze wurden aufgeführt. Bands traten auf und der Alkohol floss in Strömen. Doch am schönsten war der Friedhof. Alle Gräber waren kunstvoll geschmückt und es herrschte ein Betrieb wie an einem verkaufsoffenen Sonntag bei H&M. Überall waren Kerzen und ganz viele Leute, die in Decken gehüllt an den Gräbern saßen. Auf den Gräbern stand Weihrauch, das Lieblingsessen der gestorbenen und viele Orangene Blumen. Die Leute hatten ihr Lagerfeuer angezündet (auf dem Friedhof) und kochten ihre Suppe oder ihren Tee. Man hätte sich am liebsten in einen Klappstuhl gesetzt, sich mit Decken eingehüllt und einen Tee mitgetrunken. Wirklich eine sehr schöne Tradition. Irgendwann um 3 sind wir dann langsam zum Haus zurück gelaufen und haben ein wenig geschlafen.



Eine noch nich fertige Figur

Am Freitag sind wir schließlich über Patzcuaro nach Morelia gefahren. Allerding nicht im uns den Alljährlich Markt in Patzcuaro anzuschauen, auf dem Kunsthandwerk aus dem ganzen Land dargestellt wird. Dort hatte auch der Gastvater von Helena einen Stand. Der ist nämlich der letzte schaffende Künstler, der skulpturen aus Maisholz macht. Dabei wird die Mitte eines Maiskolbens getrocknet und mit ganz vielen anderen zusammen gebunden und gepresst. Dann schnitzt er daraus Figuren und malt diese an. Am Ende kann man nicht mehr erkenne, dass es Holz bzw. Mais war. Weil er der einzige Künstler auf der Welt ist, der solche Skulpturen noch macht, wird er auch ständig interviewt.

Mörder!!!!

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